Ist die Lehre von Peter Streitenberger das wahre Evangelium oder der Calvinismus?

 

Um die Antwort auf diese Frage zu finden, vergleichen wir einige der
Überzeugungen der Anhänger des klassischen Fünf-Punkt-Calvinismus
und des gemäßigten Ein-Punkt-Calvinismus.

Peter Streitenberger war früher in einer calvinistischen
Glaubensgemeinschaft so genannt „Alte Versammlung, Geschlossene
Brüder, Exklusive Brüder und Darbysten“.
Nachdem er einige unbiblische Lehren und unbiblische Beziehungen in
dieser Gemeinschaft gesehen hatte, nannte er sie eine Sekte und verließ sie.
Über seine ehemalige geistliche Heimat schreibt P. Streitenberger:
"Der Hauptgrund ist vielmehr Dankbarkeit meinem Herrn und Erlöser
gegenüber, der mich aus einer sehr schwierig zu erkennenden Sekte
herausbringen konnte. Schwierig zu erkennen daher, weil vieles dort
biblisch begründet aussieht und wirkt: eine große Ernsthaftigkeit dem Wort
Gottes gegenüber, der Wunsch Vieler, dem Herrn Jesus nachzufolgen,
viele richtige Lehren bezüglich des Kommens des Herrn Jesus etwa.
Es sind neben den guten Lehren, Vorgaben und Verhaltensweisen leider auch
falsche und teilweise böse Aspekte im „System AV“ vorhanden, die dem,
was Gott in seinem Wort gesagt hat, diametral entgegenstehen".
(Die Exklusiven – eine fundamentale Sekte, von Peter Streitenberger in Brüdertum,
https://hauszellengemeinde.de/die-exklusiven-eine-fundamentale-sekte/).
P. Streitenberger hat einige seiner früheren Überzeugungen aufgegeben,
glaubt aber an Darbys Sonderlehre vom zweiten Kommen Jesu Christi und
an die calvinistische Theorie der „Sicherheit des Heils“, wie sie im 5.
Punkt des Calvinismus zum Ausdruck kommt, allerdings in einer anderen
Formulierung.

In seinem Buch „Die fünf Punkte des Calvinismus aus biblischer Perspektive“ 

schreibt Peter Streitenberger:
"Ein Christ braucht daher seine ewige Errettung nicht an der Qualität
seiner Werke (gute oder böse - von W.B.) abzuleiten oder sein Heil gar an
der Bedingung des eigenen Ausharrens (Treu und Untreu - von W.B.) darin
festzumachen".
"sehen Christen in der Frage der Sicherheit des Heils nicht auf eigene
Handlungen oder Werke, sondern auf das vollkommene Heil... das in der
Wiedergeburt geschenkt wurde" (https://www.bbkr.ch/Calvin/DiefuenfPunkte.pdf.).


Vergleichen wir die Aussagen von P. Streitenberger, der sich selbst als
Gegner des Calvinismus betrachtet, und die Aussagen von 

Arnold Fruchtenbaum, einem Prediger des Fünf-Punkt-Calvinismus aus USA.
A. Fruchtenbaum: "Die Sicherheit des ewigen Heils bedeutet, dass ein
Mensch, der die wirkliche Erfahrung der Erlösung gemacht hat, der eine
echte Erneuerung erlebt hat, sein Heil nicht verlieren kann, weder dadurch,
dass er eine konkrete Sünde begeht, noch dadurch, dass er aufhört zu
glauben" (Gemeindegründung Nr. 68, 4/01).
Dieser Vergleich beweist eindeutig, dass P. Streitenberger und 

A. Fruchtenbaum denselben Glauben an den wichtigsten Punkt des
Calvinismus "Sicherheit des Heils" teilen und dies kennzeichnet sie als
Calvinisten. 


Am Ende seines Buches „Die fünf Punkte des Calvinismus aus biblischer
Perspektive“ schreibt P. Streitenberger:
"Nach Überzeugung des Autors und anderer in dieser Arbeit angeführter
Christen stellt das Konzept des Calvinismus keine Lehre der Heiligen
Schrift dar.
Es konnte nicht gezeigt werden, dass entsprechende Lehren aus der
Heiligen Schrift abgeleitet sind, sondern vielmehr in zentralen Punkten
Widersprüche zu ihr auftreten.
Nachdem Paulus im Kolosserbrief vor dem Einfluss menschlich
philosophischen Gedankenguts auf die Gemeinde gewarnt hat, sollen sich
Christen, die sich mit diesen Lehrpunkten befassen, die ernste Frage stellen,
ob die Logik des Calvinismus Eingang in ihre Glaubensüberzeugungen
und auch in ihre Gemeinden finden kann.
Jeder Christ ist zu einem mündigen Umgang mit den Lehren der Heiligen
Schrift aufgerufen und sollte in der Lage sein, die in der Christenheit
vertretenen Lehren in Vergangenheit und Gegenwart auf ihre
Stichhaltigkeit hin zu beurteilen. An dieser Stelle wird die Auffassung
vertreten, dass eine Synthese konkurrierenden und sich gegenseitig
ausschließender Lehren und Wahrheiten nicht vertretbar ist und eine
eindeutige Entscheidung über Annahme oder Verwerfung einer Lehre
notwendig ist. Dies gilt insbesondere für Christen, die im verantwortlichen
Gemeindedienst stehen" 


In seiner Schlussfolgerung bezeichnet P. Streitenberger den klassischen
Calvinismus als eine unbiblische Theorie.
Es ist eine richtige Schlussfolgerung, aber keine vollständige, denn es fehlt
eine Verurteilung des von P. Streitenberger gepredigten gemäßigten
Calvinismus, der genau so gefährlich und schädlich ist wie der klassische
Calvinismus.
Wenn Befürworter des gemäßigten Calvinismus ihre Zugehörigkeit zum
Calvinismus bestreiten und den verwandten klassischen Calvinismus
verurteilen, ist dies eine widersprüchliche, unlogische Doppelposition.
Diese Position wurde von Joachim Schmitsdorf, einem Prediger des
klassischen Calvinismus, objektiv so beschrieben:
"Streitenberger hält an der Unverlierbarkeit des Heils fest, verwirft aber
zugleich die Lehre vom„Ausharren der Heiligen“. Es ist schon seltsam,
dass Streitenberger behauptet, der Mensch habe in Bezug auf seine
Errettung einen freien Willen, zugleich aber leugnet, dass diese
Willensfreiheit auch dazu führen könne, das Heil wieder zu verlieren.
Andere Arminianer sind da konsequenter und lehren, man könne wieder
verloren gehen. Man könnte es auch so sagen: Wer die sog. calvinistische,
tatsächlich aber biblische Gnadenlehre ablehnt und zugleich an der
Unverlierbarkeit des Heils festhält, ist wie jemand, der einen Apfelbaum
mitsamt Wurzeln ausrottet, aber weiter seine Früchte ernten will". 


Ein Wunsch für die wiedergeborenen Kinder Gottes,
die an verschiedene Varianten des Calvinismus glauben:
Seid konsequent, studiert die Bibel und lernt die biblische Wahrheit über
die Bewahrung des Heils und das sichere Erreichen des himmlischen Ziels.

 

Waldemar Boger

E-Mail: (w.boger56@googlemail.com)

Webseite: (https://www.bibelwort-ru.net/vortrag-in-deutscher-sprache/)

 

 

Was predigt Peter Streitenberger-Evangel
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